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Wo Götter, Mexikaner und Gänse aufeinander treffen: Muley Point und Umgebung

Muley Point − Nach der Rundfahrt im Natural Bridges National Monument fahren wir weiter Richtung Mexican Hat. Kurz bevor die Strasse in engen Kurven vom Cedar Mesa hinunter ins Tal führt, biegen wir rechts ab und fahren auf einer ungeteerten Strasse zum Muley Point. Von hier aus geniesst man tolle Ausblicke auf die Schlaufen des San Juan Rivers, die dahinterliegende Wüste und die Silhoutten der Felsformationen des Monument Valley in ca. 20 Meilen Entfernung. Leider herrscht in dieser Richtung momentan Gegenlicht, wodurch alles etwas konfus wirkt.

Feuerstellen deuten darauf hin, dass hier manchmal Leute übernachten. Sicherlich ein schöner und stiller Platz. Wir wollen den Sonnenuntergang allerdings im Valley of the Gods erleben und kehren darum wieder um.

 

Valley of the Gods − Auf dem kurvigen Moqui Dugway gelangen wir ins Tal und kurz darauf zur Abzweigung ins Tal der Götter. Eine 17-Meilen Schotterpiste führt vorbei an Felsformationen, die stark an jene im Monument Valley erinnern. Im Gegensatz zum bekannteren und grösseren Bruder fehlt im Valley of the Gods jedoch jegliche touristische Infrastruktur (abgesehen von einem B&B in der Nähe des Westeingangs). Das und die teilweise sehr löchrige Strasse führen dazu, dass man hier oft alleine unterwegs ist. Die Felsformationen tragen interessante Namen wie Lady in a Tub, Castle Butte, Battleship Rock, Seven Sailors etc. Trotz Beschreibung und Skizzen können wir die Namen oft nicht den entsprechenden Felsen zuordnen. Sehen diese doch aus jedem Winkel wieder anders aus oder ähneln sich teilweise sehr. Für die Navajos sind die Felsen heilig. Ihrem Glauben nach handelt es sich um versteinerte Navajo Krieger.

 

Mexican Hat − Wir überlegen uns, wo wir heute übernachten wollen. Hier in der Abgeschiedenheit des Valley of Fire oder im nahegelgenen Mexican Hat. Kälte und Dunkelheit machen das Leben in unserem kleinen Auto nicht immer gemütlich. Ohne Heizung, Licht und einen Platz zum aufrecht Sitzen bleibt eigentlich nur eins übrig: sich gleich nach Sonnenuntergang schlafen zu legen. Heute ist uns nach etwas anderem zu Mute. Wir machen uns darum auf den Weg nach Mexican Hat, um dort das Nachtleben auszuchecken. Bei einer Einwohneranzahl von unter 90 und wegen der Off-Season im Tourismus fällt die Party eher dürftig aus. In einem Restaurant am San Juan River bestellen wir eine Gulaschsuppe und einen Navajo Taco. Ein anderes Restaurant, in dem Markus und seine Familie vor Jahren mal gegessen hat, wird heute als Musikaufnahmestudio genutzt. Trotz Flaute sind die Preise in den Motels relativ teuer. Wir fahren darum nach dem leckeren Nachtessen ein paar Meilen aus der «Stadt» raus und halten nach einem geeigneten Übernachtungsplatz Ausschau. Diesen finden wir auf einer Schotterpiste, die zur Felsformation führt, die dem Ort den Namen gab.

 

Goosenecks State Park − Den Fels in Form eines mexikanischen Sombreros schauen wir uns am nächsten Morgen vor der Weiterreise an. Ebenfalls nicht weit von Mexican Hat entfernt liegt der Goosenecks State Park, welchem wir einen kurzen Besuch abstatten. Vom Aussichtspunkt hat man freien Blick auf den San Juan River, welcher sich in dicht aufeinanderfolgenden Schlaufen mehrmals vor- und zurückwindet. Der Fluss legt an dieser Stelle auf einer Strecke von nur 2,5 km Luftlinie fast 10 km zurück!